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Toxoplasmose bei Hunden
Die Toxoplasmose-Infektion wird durch einen Parasiten namens Toxoplasma gondii ( T. gondii ) verursacht. Es handelt sich um eine der häufigsten parasitären Erkrankungen, die fast alle warmblütigen Tiere und den Menschen befällt.
Katzen gelten als Hauptwirt, da der Parasit seinen Lebenszyklus im Verdauungstrakt der Katze vollendet und über den Kot wieder in die Umwelt gelangt. Katzen sind jedoch nicht die einzige Infektionsquelle.
In den USA ist die Hauptquelle für die Übertragung von T. gondii rohes Fleisch sowie ungewaschenes Obst und Gemüse. Es gibt sowohl akute als auch chronische Formen der Toxoplasmose, wobei die chronische Form in der Regel eine geringgradige Erkrankung ohne klinische Symptome ist, während die akute Form stärker symptomatisch ist.
Symptome und Arten
Bei Katzen treten häufiger klinische Symptome auf als bei Hunden. Dennoch können auch Hunde an diesem Parasiten erkranken, der andere Infektionen wie Hundestaupe oder Tollwut imitieren kann. Ein erhöhtes Risiko besteht für junge Hunde, deren Immunsystem sich noch in der Entwicklung befindet, sowie für Hunde mit geschwächter Immunität. Die folgenden Symptome treten bei infizierten Katzen auf und können auch bei Hunden beobachtet werden:
- Neurologische Symptome
- Zittern
- Depression
- Lethargie
- Unkoordinierter Gang
- Schwäche der Muskeln
- Teilweise oder vollständige Lähmung
- Atembeschwerden wie Kurzatmigkeit
- Gewichtsabnahme
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Unterleibsschmerzen
- Gelbsucht
- Entzündung der Mandeln (Tonsillitis)
- Entzündung der Netzhaut (Retinitis)
- Entzündung des mittleren Teils des Auges einschließlich der Regenbogenhaut (Uveitis)
- Entzündung der Hornhaut (Keratitis)
Auslöser
Hunde infizieren sich durch Kontakt mit dem Parasiten T. gondii, der durch das Wühlen in infizierter Erde oder durch die Aufnahme von Katzenkot erworben werden kann.
Diagnose
Sie müssen eine ausführliche Anamnese des Gesundheitszustands Ihres Hundes, des Auftretens und der Art der Symptome sowie möglicher auslösender Ereignisse, wie z. B. Kontakt mit Katzenkot oder das Vorhandensein von verwilderten Katzen im Hof, erheben. Ihr Tierarzt wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um die Körpersysteme Ihres Hundes zu beurteilen und den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Hundes zu ermitteln. Routinelabortests – wie ein vollständiges Blutbild, ein biochemisches Profil und eine Urinanalyse – werden ebenfalls zur Bestätigung der Infektion durchgeführt.
Bei Hunden mit Toxoplasmose kann das vollständige Blutbild beispielsweise eine abnorm niedrige Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie), eine niedrige Anzahl neutrophiler Granulozyten (Neutropenie) und eine niedrige Anzahl Lymphozyten (Lymphopenie) aufweisen.
Umgekehrt kann das vollständige Blutbild während der Genesung eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen aufzeigen, was auf eine erhöhte Aktivität der infektionsbekämpfenden weißen Blutkörperchen hinweist.
Das biochemische Profil zeigt in der Regel abnorm hohe Werte der Leberenzyme ALT (Alanin-Aminotransferase) und AST (Aspartat-Aminotransferase). Darüber hinaus ist bei einigen Hunden mit Toxoplasmose auch der Albuminspiegel (das normalerweise im Blut vorhandene Eiweiß) erniedrigt; ein medizinischer Zustand, der als Hypoalbuminämie bekannt ist. In einigen seltenen Fällen wird eine Gelbsucht mit gestörten Leberenzymen ALT und AST beobachtet. Bei der Urinanalyse kann ein abnorm hoher Gehalt an Proteinen und Bilirubin in der Urinprobe festgestellt werden.
Serologische Tests sind die zuverlässigsten Tests zur Erstellung einer endgültigen Diagnose. Durch die Messung des Gehalts an Toxoplasma-Antigenen im Körper kann Ihr Tierarzt die Art der Infektion bestimmen und feststellen, ob es sich um eine aktive, ruhende, kürzliche (akute) oder langfristige (chronische) Infektion handelt.
Serologische Tests helfen auch bei der Bestimmung der Antikörperspiegel IgM und IgG. Antikörper sind Proteine, die normalerweise im Körper vorhanden sind oder als Reaktion auf ein Antigen (in diesem Fall Toxoplasma) gebildet werden, um das Antigen zu neutralisieren. Die Bestimmung der Antigen- und Antikörperspiegel hilft Ihrem Tierarzt, die Diagnose zu bestätigen. Der Polymerase-Kettenreaktionstest ist ein zuverlässiger Test zur Überprüfung des Vorhandenseins von Toxoplasma gondii in Proben.
Zu den fortgeschritteneren diagnostischen Tests gehört die Entnahme einer Liquorprobe (Liquor cerebrospinalis). Eine Laboruntersuchung des Liquors kann bei Patienten mit einer Infektion, die das zentrale Nervensystem erreicht hat, eine abnorm hohe Anzahl weißer Blutkörperchen (WBC) und Proteinkonzentrationen aufzeigen.
Behandlung
Im Falle einer schweren Erkrankung muss Ihr Hund möglicherweise zur Notfallbehandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Dies ist bei Hunden selten der Fall und nur bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem wahrscheinlicher. Bei Hunden mit schlechtem Wasserhaushalt kann Flüssigkeit intravenös verabreicht werden. Es können auch Antibiotika verabreicht werden, um die Infektion zu kontrollieren und ein weiteres Fortschreiten der Krankheitssymptome zu verhindern.
Vorbeugung
Zwar sind Katzen die bekanntesten Überträger des T. gondii-Parasiten, doch sollte man nicht vergessen, dass der Parasit häufiger durch den Umgang mit rohem Fleisch und den Verzehr von ungewaschenem Obst und Gemüse übertragen wird. Der beste Schutz gegen diesen Parasiten für Sie und Ihr Haustier sind Prävention und Hygiene. Füttern Sie Ihren Hund nicht mit rohem Fleisch und lassen Sie ihn keinen Zugang zu Katzenkot haben. Das heißt, wenn Sie auch eine Katze zu Hause haben, stellen Sie das Katzenklo so auf, dass der Hund keinen Zugang dazu hat, denn Hunde sind dafür bekannt, dass sie Katzenkot fressen.
Zu den weiteren Schutzmaßnahmen gehören das Abdecken von Sandkästen im Freien, wenn sie nicht benutzt werden, um zu verhindern, dass Katzen sie als Katzenklo benutzen, das Tragen von Handschuhen bei der Gartenarbeit, das Waschen der Hände nach dem Spielen im Freien (insbesondere mit Kindern), das Tragen von Einweghandschuhen beim Wechseln der Katzentoilette (und möglicherweise auch eines Gesichtsschutzes, wenn Sie schwanger oder immungeschwächt sind) und das tägliche Reinigen der Katzentoilette. Je länger der infizierte Kot in der Katzentoilette verbleibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Eier des Parasiten lebensfähig und infektiös werden. Schwangere Frauen sollten die Reinigung der Katzentoilette nach Möglichkeit vermeiden, da dieser Parasit während der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen führen kann. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, sollten Sie alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um einen Kontakt über die Atemwege zu vermeiden (Gesichtsmaske, Einweghandschuhe).
Wenn Sie auch eine Katze zu Hause haben, können Sie diese auf den Parasiten T. gondii testen lassen. Die Ironie dabei ist jedoch, dass positiv getestete Katzen mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Ansteckungsgefahr darstellen als negativ getestete, da positiv getestete Katzen nur auf Antikörper gegen den Parasiten getestet werden, was bedeutet, dass sie bereits zuvor infiziert waren und nun nahezu immun gegen die Infektion sind; daher ist das Ansteckungsrisiko wesentlich geringer. Tatsächlich sind Katzen, die bereits mit T. gondii infiziert waren, im Allgemeinen bis zu sechs Jahre lang immun gegen erneute Infektionen.
Wenn Ihre Katze hingegen negativ auf T. gondii-Antikörper getestet wurde, müssen Sie Ihre Katze noch stärker präventiv vor einer Infektion schützen, da sie keine Immunität besitzt, die sie vor einer Infektion schützt.
Sie können auch Ihren Hund auf T. gondii-Antikörper testen lassen, aber im Allgemeinen gilt die gleiche Regel. Wenn Ihr Hund Antikörper im Blut hat, hat er sich bereits infiziert. Hunde gelten nicht als Gefahr für die Übertragung dieses Parasiten.
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