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Hoher Cholesterinspiegel bei Hunden

Hoher Cholesterinspiegel bei Hunden

Hyperlipidämie ist gekennzeichnet durch abnorm hohe Mengen an Fett und/oder fetthaltigen Substanzen im Blut. Nach dem Verzehr einer Mahlzeit gelangen die Nährstoffe im Körper eines Tieres in den Dünndarm, aus dem 30-60 Minuten später Chylomikronen, Mikropartikel aus flüssigem Fett, absorbiert werden. Chylomikronen gehören zur Klasse der Lipide, zu denen sowohl Triglyceride als auch Cholesterin gehören und die bei der Verdauung von Nahrungsfetten gebildet werden. Normalerweise erhöht die Absorption von Chylomikronen die Serumtriglyceride für 3-10 Stunden, aber manche Tiere haben mehr als zwölf Stunden nach einer Mahlzeit hohe Cholesterin- und Triglyceridwerte – eines der wichtigsten Anzeichen für eine Hyperlipidämie. Der klare Teil des Blutes, das Serum, wird als lipämisch bezeichnet, wenn es Triglyceridwerte von über 200 mg/dL aufweist. Manchmal kann der Triglyceridgehalt im Serum eines Tieres sogar mehr als 1000 mg/dL betragen, wodurch das Serum ein milchiges, undurchsichtiges Aussehen erhält. Dies wird medizinisch als Lakteszenz (wörtlich: milchig sein) bezeichnet.

Bestimmte Krankheiten wie Diabetes mellitus und Schilddrüsenunterfunktion können zu einer Verminderung des Enzyms Lipoproteinlipase (LPL) führen, das für die Auflösung von Lipiden verantwortlich ist. Diabetes mellitus, Fettleibigkeit und Hyperadrenokortizismus können die Leber so beeinträchtigen, dass sie mehr VLDL (Very Low Density Lipoprotein) produziert, was zu erhöhten Lipidwerten im Blut führt. Andere Krankheiten, wie das nephrotische Syndrom, führen dazu, dass die Leber vermehrt Cholesterin produziert. Umgekehrt kann die Leber, wenn sie selbst erkrankt ist, nicht in der Lage sein, Cholesterin überhaupt auszuscheiden. Hyperlipidämie kann bei bestimmten Hunderassen auch die Folge einer Erbkrankheit sein.

Symptome und Arten

Zu den Symptomen der Hyperlipidämie gehören Krampfanfälle, Bauchschmerzen, Störungen des Nervensystems, Flecken auf der Haut und kutane Xanthome, d. h. gelblich-orangefarbene, mit Lipiden gefüllte Beulen (d. h. Beulen, die mit einer fettigen, schmierigen Flüssigkeit gefüllt sind).

Ursachen

  • Erhöhte Absorption von Triglyceriden/Cholesterin:
    • Nach dem Essen, insbesondere nach einer fettreichen Mahlzeit
    • Erhöhte Produktion von Triglyzeriden/Cholesterin:
      • Nephrotisches Syndrom (degenerative Nierenerkrankung)
      • Verminderte Ausscheidung von Triglyzeriden/Cholesterin:
        • Unterfunktion der Schilddrüse
        • Überfunktion der Nebenniere
        • Diabetes mellitus
        • Entzündung der Bauchspeicheldrüse
        • Verstopfung der Gallenwege (Cholestase)
        • Schwangerschaft
        • Defekte bei Lipid-Clearance-Enzymen oder Lipid-Trägerproteinen
        • Vererbte

        Diagnose

        Ihr Tierarzt wird Ihren Hund gründlich untersuchen und dabei die Vorgeschichte der Symptome, die Ernährung und mögliche Vorfälle, die zu dieser Erkrankung geführt haben könnten, berücksichtigen. Sie müssen eine gründliche Anamnese über den Gesundheitszustand Ihres Hundes erstellen. Ihr Hund muss höchstwahrscheinlich stationär aufgenommen werden, damit er zwölf Stunden lang eine strenge Diät einhalten kann. Nach zwölf oder mehr Stunden wird Ihr Tierarzt ein chemisches Blutprofil, ein komplettes Blutbild, eine Serumprobe für eine biochemische Analyse und eine Urinanalyse anordnen. Wenn die Triglyceride mehr als 150 mg/dL und/oder das Cholesterin mehr als 300 mg/dL betragen, wird bei Ihrem Hund eine Hyperlipidämie diagnostiziert.

        Anhand der Ergebnisse des Blutbildes und der Urinanalyse kann Ihr Tierarzt die verschiedenen Grunderkrankungen ausschließen, die eine Hyperlipidämie verursachen. Je nach den Ergebnissen der Blutuntersuchung kann Ihr Tierarzt auch weitere Tests auf Hyperadrenokortizismus und Hypothyreose durchführen. Es kann auch sinnvoll sein, die Aktivität der Lipoproteinlipase (LPL) Ihres Hundes zu überprüfen.

        Behandlung

        Die Behandlung beginnt zunächst mit einer Umstellung der Ernährung Ihres Hundes auf einen Fettgehalt von weniger als zehn Prozent. Ist dies nicht wirksam, können nach dem Ermessen Ihres Tierarztes alternative medizinische Behandlungen verschrieben werden.

        Leben und Management

        Ihr Tierarzt wird Folgetermine vereinbaren, damit die Serumtriglyzeridwerte Ihres Hundes überwacht werden können. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verhinderung einer möglicherweise tödlichen akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung, die auf abnorm hohe Blutfettwerte zurückzuführen ist.

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