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Herz- und Halsschlagadertumoren bei Hunden
Chemodektome sind im Allgemeinen gutartige Tumore, die aus dem Chemorezeptorgewebe des Körpers wachsen. Dies sind die Gewebe, die am empfindlichsten auf chemische Veränderungen im Körper reagieren, z. B. auf den Sauerstoffgehalt und den pH-Wert des Blutes. Chemorezeptorgewebe kann zwar überall im Körper vorkommen, Chemodectome betreffen jedoch hauptsächlich die Chemorezeptororgane: die Aorta und die Karotisorgane (d. h. Herz und Karotisarterie).
Chemodektome sind bei Hunden relativ selten, doch scheint es eine gewisse Rassen- und Altersprädilektion zu geben. Boxer und Boston Terrier, vor allem über zehn Jahre alt, sind am häufigsten betroffen. Außerdem neigen Rüden eher zu Aortenkörpertumoren, während Karotiskörpertumoren keine geschlechtsspezifische Prädisposition aufweisen.
Symptome und Arten
Aortenkörpertumore treten an der Aortenarterie in der Nähe der Herzbasis auf. Sie sind selten bösartig; sie wachsen innerhalb des Raums, ohne sich auf die umliegenden Organe auszubreiten. Diese Tumore werden zu einem gesundheitlichen Problem, wenn ihr Wachstum die Luftröhre verdrängt, wenn sie in die angrenzenden Gefäße hineinwachsen oder wenn ihr Wachstum Druck auf die Vorhöfe oder die Hohlvene ausübt, wodurch deren Funktion für den Bluttransport zum Körper und zum Herzen beeinträchtigt wird. Zu den Symptomen, die mit Aortenkörpertumoren einhergehen, gehören:
Karotiskörpertumore treten an der gemeinsamen Karotisarterie in der Nähe der Verzweigung auf, wo sich die Arterie in die innere und die äußere Karotisarterie teilt. Diese Arterien führen sauerstoffreiches Blut zu Kopf und Hals und befinden sich im Nacken. Aufgrund dieser Beziehung zu den großen Arterien sind Karotistumore oft nicht zu entfernen. In den meisten Fällen bleiben diese Tumore langsam wachsend, aber gutartig, und wie bei den Aortentumoren werden sie zu einem Gesundheitsproblem, wenn sie in die Räume der angrenzenden Blut- und Lymphgefäße eindringen. In schätzungsweise 30 Prozent der Fälle können Metastasen in den umliegenden Organen wie Lunge, Bronchien oder Lymphknoten oder auch in der Leber oder Bauchspeicheldrüse entstehen. Zu den Symptomen, die mit Karotiskörpertumoren einhergehen, gehören:
Weitere Symptome, die bei Hunden mit Karotistumoren auftreten können, sind:
- Starke Blutungen aufgrund von Tumoren in den Blutgefäßen (kann zum plötzlichen Tod führen)
- Metastasierung in lokale Blutgefäße (in bis zu 50 Prozent der Fälle)
- Organversagen aufgrund von Krebsgeschwülsten (bis zu 20 Prozent der Fälle)
Ursachen
Es wird vermutet, dass chronischer Sauerstoffmangel an der Entstehung von Chemodektomen beteiligt sein könnte. Dies könnte erklären, warum flachgesichtige (brachycephale) Rassen häufiger betroffen sind. Es wird außerdem vermutet, dass die Umwelt eine Rolle beim Wachstum des Tumors spielt, da große Höhenlagen den Sauerstoffmangel (Hypoxämie) bei disponierten Rassen verstärken können.
Diagnose
Nach einer gründlichen körperlichen Untersuchung Ihres Hundes und einer vollständigen Anamnese wird Ihr Tierarzt ein chemisches Blutprofil, ein komplettes Blutbild, eine Urinanalyse und eine Elektrolytanalyse anordnen. Die Ergebnisse dieser Tests geben Aufschluss darüber, ob sich der Krebs im Körper ausgebreitet hat. Wenn Blutungen auftreten, kann eine Anämie vorliegen, und wenn Metastasen vorhanden sind, können die Leberenzyme im Blut höher als normal sein.
Röntgenaufnahmen des Brustkorbs werden verwendet, um die Lage der Masse zu bestimmen und um zu prüfen, ob der Krebs auf die Lunge oder die Wirbelsäule übergegriffen hat. Außerdem wird ein Herzultraschall durchgeführt, und wenn der Verdacht auf eine Herzschädigung besteht, kann ein Elektrokardiogramm (EKG) zur Messung der Fähigkeit des Herzens, elektrische Signale zu leiten, eingesetzt werden. Wenn möglich, wird eine Gewebeprobe aus der Masse für eine Biopsie entnommen. Dadurch wird eine eindeutige Diagnose gestellt.
Behandlung
Leider ist die Prognose für Hunde mit diesen beiden Tumorarten düster. Es ist oft sehr schwierig, diese Tumore zu entfernen, und sie wachsen weiter, bis die Funktion der umliegenden Gefäße und Organe so weit beeinträchtigt ist, dass es zum Herzstillstand oder Organversagen kommt. Krebsbehandelnde Therapien, wie z. B. Strahlentherapie, können manchmal zusammen mit einer Operation eingesetzt werden, um die Ausbreitung dieser Tumore zu verlangsamen.
Leben und Management
Ihr Hund muss mindestens alle drei Monate von Ihrem Tierarzt erneut untersucht werden, und zwar durch Röntgenaufnahmen der Brust und eine körperliche Untersuchung, um ein Wiederauftreten oder eine Ausbreitung des Krebses zu verhindern.
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